Vor rund 500 Gästen forderte Hagel einen politischen Aufbruch: „Baden-Württemberg darf sich nicht im Mittelmaß einrichten. Unser Anspruch muss wieder sein, Spitze zu sein, wirtschaftlich, technologisch und gesellschaftlich.“ Wohlstand entstehe nicht durch immer neue Programme, sondern „durch Unternehmergeist, Forschung und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen“.
Besondere Akzente setzte er in der Bildungspolitik: Akademische und berufliche Ausbildung müssten gleichwertig behandelt werden, um die Fachkräftebasis des Landes zu sichern. Dazu gehöre auch die Förderung der Meisterausbildung. Hagel betonte: „Deshalb wollen wir in einer CDU-geführten Regierung die Meisterprämie in einem ersten Schritt verdoppeln und in einem zweiten Schritt die Meisterausbildung genauso kostenfrei machen, wie ein Studium an einer staatlichen Hochschule. Diese Gleichbehandlung ist doch einfach nur fair und zeigt unseren Respekt vor Ausbildungsberufen. Zugleich ist das eine wichtige Investition in die Zukunft unseres Landes, denn unsere Wirtschaft im Land lebt von dem großen Können unser Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister.“ Zugleich sprach er sich für Bürokratieabbau, eine Reform des Bürgergeldes, steuerliche Entlastungen und technologieoffene Energiepolitik aus. Baden-Württemberg habe alle Voraussetzungen, wieder vorne zu sein. „Wenn wir den Mut haben, uns an die Spitze zu stellen.“
Dabei betonte Hagel auch die Werte, die ihn leiten: „Unser Land lebt von Zusammenhalt, Verantwortung füreinander und dem Vertrauen, dass Leistung sich lohnt. Wenn wir diesen Dreiklang stärken, dann hat Baden-Württemberg die besten Zeiten noch vor sich.“
Zuvor hatte Miriam Häring, Geschäftsleiterin der Anton Häring KG, in ihrer Begrüßung den Blick auf Chancen und Fortschritt gelenkt: „Nicht die Angst soll uns leiten, sondern die Chancen. Denn wenn wir nur auf Probleme blicken, verlieren wir den Mut. Doch wer Chancen erkennt, schafft Zukunft.“
Sie machte deutlich, dass trotz wirtschaftlicher Stagnation in Deutschland weltweit bahnbrechende Fortschritte entstehen – von Fusionsenergie über neue Therapien in der Medizin bis hin zu Künstlicher Intelligenz. Diese Entwicklungen seien ein Signal, dass die Zukunft voller Möglichkeiten steckt.
Besonders für den Heuberg sieht Häring konkrete Chancen: „KI ist kein Zukunftstraum, sondern längst Realität in unseren Betrieben. Sie macht Abläufe schneller, effizienter und kreativer und hilft uns, Arbeitsplätze zu sichern und neue Märkte zu erschließen.“
Robert Pemsel, Geschäftsführer der Anton Häring KG und Vorsitzender der INTER-ETS, unterstrich die Rolle der beruflichen Bildung als Fundament wirtschaftlicher Stärke. Mit Verweis auf die Erwin-Teufel-Schule in Spaichingen betonte er: „Die Qualität unserer Ausbildung entscheidet über die Zukunft unserer Wirtschaft.“
Das Innovationsforum endete mit einem offenen Austausch zwischen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. „Das Forum lebt vom Dialog auf Augenhöhe“, resümierte Miriam Häring. „Wenn wir die Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam anpacken, wird aus Unsicherheit neue Zuversicht.“